Foto: Matthias Treiber

Raffaello kann man auch selbst machen, habe ich im Internet gelernt.


Aber mir geht es heute nicht um die italienische Praline, sondern um den Namensgeber, denke ich, Raffaello Sanzio, den Künstler. Seine Bilder kann man nicht selbst nachmachen.

Und seine Geschichte zu hören ist kein süßer Genuss, im Gegenteil. Das Fieber hatte ihn erwischt. Schweißgebadet lag er in Rom, erst 37 Jahre alt. Und heute vor genau 500 Jahren, am 6. April 1520 starb Raffael vermutlich an der Malaria.

Er war ein schon damals ungemein erfolgreicher Künstler, den aber eines auszeichnete. Der Ruhm ist ihm nie zu Kopf gestiegen. Die Frauen lagen ihm wohl zu Füßen, wie man so sagt, aber geliebt hat er vielleicht nur eine: Margerite Luti, eine Bäckerstochter aus Siena.

Nach seinem Tod an der Seuche wurde er schnell im Pantheon in Rom beerdigt. Sein Grab wird heute noch verehrt. Eine Statue der Maria wacht über seinem Grab. Genies wie Raffael werden bewundert, vor allem, wenn sie auch noch einen hohen „sittlichen Charakter“ haben, wie es über ihn heißt.

Typisch, dass andere ihn schlecht machten und behaupteten, er sei selbst an seinem Tod schuld, weil er sich in einem Bordell infiziert habe. So weit weg sind uns die Menschen vor 500 Jahren heute gar nicht. Krankheit, Neid und Tod. Halten wir uns an die andere Seite, die Raffael gezeigt hat: Liebe und Charakter. Tun wir also das, was wir gut können - auch wenn wir keine Genies sind.
Und tun wir das, was für andere gut ist - vor allem, wenn wir sie lieben.

Das Video mit Pfarrer Treiber finden Sie hier.

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